Im 15. Jahrhundert lebten in Husum die sogenannten “Grauen Mönche”. Ihr Kloster befand sich an der gleichen Stelle, an der heute das Schloss steht. Es ist durchaus realistisch, anzunehmen, dass sie den Versuch unternommen haben, Krokusse anzupflanzen, um aus den getrockneten Narben der Krokusse Safran zu gewinnen. Safran wurde zum Färben der liturgischen Gewänder benötigt. Der Klostergarten befand sich nachweislich an der Stelle, an der sich heute ein großer Teil des Schloßgartens befindet.

Von 1655 bis 1684 residierte im Schloss vor Husum die Herzogin Marie Elisabeth, die als Kapazität auf dem Gebiet der Zuckerbäckerei bekannt war. Auch sie könnte im Schlossgarten die Krokusse angesiedelt haben, um ebenfalls den für sie wervollen Safran zu gewinnen. Sie benötigte davon große Mengen für die Zuckerbäckerei.Wer auch immer die ersten Experimente vorgenommen hat, um Safran zu erhalten – und nur das kann der tiefere Sinn der Anpflanzung sein -, verschwindet im Nebel der Vorzeit.